Las Palmas de Gran Canaria, Spanien (DAS)
Deutsche Schule Las Palmas de Gran Canaria, Spanien (Englisch, Geschichte)
Blick auf das Sportfeld
Foto: Aus dem ErfahrungsberichtZeitraum: Februar 2025 ¨C Juni 2025 (SoSe 2025) |?Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Die Vorbereitung auf mein Praxissemester im Ausland startete ¨¹ber ein Jahr im Voraus. Mit der Recherche ¨¹ber die verschiedenen Schulen begann ich noch w?hrend meines Auslandssemesters in den USA. Die erste E-Mail an die Deutsche Schule Las Palmas (DSLPA) schrieb ich im Oktober 2023. Die stellvertretende Schulleiterin und damalige Praktikumsbeauftragte bot mir daraufhin im November 2023 einen Praktikumsplatz f¨¹r Februar-Juni 2025 an. Ende November 2023 nahm ich diesen an. Dann passierte erstmal eine ganze Weile nichts. Ich beendete mein Auslandssemester und studierte das Sommersemester 2024 ganz normal in Jena. Im Wintersemester 2024/25 begann dann die intensive Vorbereitungszeit. Ich musste gl¨¹cklicherweise nicht erneut ein Visum beantragen und es sind auch keine Impfungen f¨¹r Gran Canaria verpflichtend. Ein polizeiliches F¨¹hrungszeugnis musste ich bei der Schule einreichen, aber das ging recht schnell.
Als etwas komplizierter erwies sich die Organisation meiner Module im Wintersemester. Da ich ja bereits am 30.01.2025 nach GC fliegen wollte, musste ich mit meinen Dozierenden alternative L?sungen f¨¹r Pr¨¹fungen und Hausarbeiten finden. Gl¨¹cklicherweise waren die meisten kulant und nach Absprachen mit dem ASPA konnte ich Verl?ngerungen f¨¹r meine Hausarbeiten beantragen. Eine weitere Zusatzbelastung, die nicht zu untersch?tzen und bei der Semesterplanung zu ber¨¹cksichtigen ist, sind die Begleitmodule zum Praxissemester, welche bereits ein Semester im Voraus erfolgen. Bei den vielen verschiedenen Terminen, vor und w?hrend des Praxissemesters, in Pr?senz oder online, kann man schnell den ?berblick verlieren. Eine gro?e Hilfe waren dabei meine Kommiliton*innen. Wir PSA-Studierenden wurden schnell eine enge Gruppe und erinnerten uns gegenseitig an Zoom Calls und Abgabetermine - auch w?hrend der Zeit im Ausland.
Unmittelbar vor der Abreise schloss ich eine Langzeit-Reisekrankenversicherung beim ADAC ab. F¨¹r 203,10€ war ich f¨¹r 5 Monate umf?nglich versichert. Meine Inlandskrankenversicherung l?uft ¨¹ber die AOK-Plus. Diese bietet allerdings nur eine Urlaubskrankenversicherung und keinen Schutz f¨¹r l?ngere Auslandsaufenthalte an, weshalb ich f¨¹r mein PSA zum ADAC gewechselt bin. F¨¹r Erasmus+, wor¨¹ber ich mit einem Stipendium gef?rdert wurde, muss au?erdem nachgewiesen werden, dass eine Haftpflicht- und Unfallversicherung vorliegt. Beide Versicherungen hatte ich noch ¨¹ber meine Familie abgeschlossen.
Den Flug von Berlin nach Gran Canaria hatte ich im 2 Monate im Voraus f¨¹r 116,98€ inklusive 20kg Gep?ck gebucht. In dieser Preisklasse lagen auch die Fl¨¹ge der anderen Praktikant*innen. EasyJet, Ryanair und Condor fliegen GC relativ regelm??ig an, von Berlin aus jedoch nicht t?glich. Sehr g¨¹nstige Fl¨¹ge gibt es auch kurzfristig von/nach N¨¹rnberg.
In den Koffer f¨¹r ein halbes Jahr Gran Canaria kommen nat¨¹rlich intuitiv Sommersachen. Wichtig zu bedenken ist, ausreichend ?schultaugliche¡° Kleidung einzupacken ¨C also ein paar leichte, aber lange Hosen, T-Shirts und Hemden zum Dr¨¹berziehen. Die meisten Lehrkr?fte an der DSLPA tragen legere Kleidung und es gibt keinen offiziellen Dresscode oder eine Schuluniform. Es muss also kein Blazer oder Anzug sein, aber nur Freizeitsachen mitzunehmen w?re auch unangebracht. Dar¨¹ber hinaus ist zu bedenken, dass es in GC insbesondere in den Wintermonaten abends noch frisch werden kann. Es ist meistens windig und keine der Geb?ude, die ich gesehen habe, sind beheizt. Auf dem Weg zur Schule mit dem Roller und in den ersten Unterrichtsstunden war ich auch oft dankbar f¨¹r einen extra Pullover. Deshalb sollten unbedingt einige warme Pullover, lange Socken und eine Regenjacke auf der Packliste nicht fehlen. Wer surfen m?chte und nicht alles neu kaufen will, sollte auch einen Neopren-Anzug einpacken. Allerdings kann sich vor Ort auch sehr g¨¹nstig Surfequipment zugelegt werden. Trotz abendlicher K¨¹hle ist nat¨¹rlich die extreme Sonneneinstrahlung durch die sehr s¨¹dliche Lage nicht zu untersch?tzen. Also sollte auch eine Cap/ein Hut nicht fehlen und paradoxerweise ist Sonnencreme auf den Kanaren ein Luxusgut. Ich habe mir von jedem Besuch aus diesem Grund Sonnencreme mitbringen lassen, weil ich nicht daran gedacht hatte, genug mitzunehmen. GC ist au?erdem ein Paradies f¨¹r Outdoor-Fans. Ich hatte dementsprechend meine Wanderschuhe, eine Stirnlampe und einen Trekking-Rucksack dabei. Zelte, Schlafs?cke und Camping-Kocher lassen sich aber auch problemlos bei anderen Lehrkr?ften leihen. Wer im Winterhalbjahr nach GC kommt und Lust auf Karneval hat, sollte in Erw?gung ziehen, ein oder mehrere Kost¨¹me mitzunehmen. Ich hatte daran nicht gedacht und musste mir dann (wenig nachhaltig) g¨¹nstige Kost¨¹me in den lokalen Bazars kaufen, die auch nicht nochmal genutzt werden k?nnen.
Das Schulhalbjahr begann f¨¹r mich am 03.02.2025. Mein WG-Zimmer konnte ich am 01.02.2025 beziehen. Allerdings bekam ich die Zusage f¨¹r mein WG-Zimmer erst im Januar 2025, also deutlich nach meiner Flugbuchung. Aus diesem Grund verbrachte ich die ersten 2 N?chte in Las Palmas noch in einem Hostel und zog dann am 01. Februar in mein Zimmer ein. So haben das auch die meisten anderen Praktikant*innen gemacht. Ich bin r¨¹ckblickend sehr froh ¨¹ber die paar Tage Eingew?hnung, bevor es dann in der Schule losging. Auch wenn die ersten 2 N?chte im Hostel sehr anstrengend waren und ich darauf wartete, endlich irgendwo richtig anzukommen, konnte ich trotzdem schon etwas die Stadt erkunden und die anderen Praktikant*innen kennenlernen.
Grunds?tzlich musste ich f¨¹r Spanien wenig besondere Vorkehrungen treffen. Die W?hrung ist dieselbe, ich ben?tigte keinen Adapter und die Einreise funktionierte auch gut mit Personalausweis. Wer in Erw?gung zieht, einen g¨¹nstigen und kurzen Flug nach Marokko zu buchen (dies ist von den Kanaren aus sehr beliebt), sollte sich aber in Deutschland um einen Reisepass k¨¹mmern. Spanischkenntnisse sind von gro?em Vorteil. Einige junge Menschen sprechen auch Englisch, aber viele beschr?nken sich lieber auf Spanisch und man wird viel herzlicher willkommen gehei?en, wenn man Spanisch spricht. Ich w¨¹rde definitiv empfehlen vorher einen oder mehrere Sprachkurse an der Uni Jena zu belegen. An der Schule wird nat¨¹rlich haupts?chlich Deutsch gesprochen, aber auch hier sind Spanischkenntnisse sinnvoll, da ein Gro?teil der SuS spanische Muttersprachler*innen sind und sich gern in ihrer Muttersprache austauschen.
Unterkunft
Ich hatte das gro?e Gl¨¹ck sehr zentral in Las Palmas zu wohnen. Meine WG lag in der Calle General Mas de Gaminde 14, welche sich in unmittelbarer N?he zu einem der beiden Stadtstr?nde Las Alacaravaneras befindet. Meine Mitbewohner*innen waren alle auch f¨¹r ein Praktikum an der DSLPA und wir haben uns sehr schnell und sehr eng angefreundet. An die Wohnung bin ich allerdings auch nur ¨¹ber Connections gekommen. Die DSLPA hat die Praktikant*innen untereinander ¨¹ber eine Whatsapp-Gruppe vernetzt und mein zuk¨¹nftiger Mitbewohner hatte bereits ein Zimmer in der WG sicher und mir den Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼ö der Vermieterin weitergeleitet. Nachdem ich ihr seinen Namen genannt hatte, bot sie mir ebenfalls ein Zimmer in der WG an. Das Zimmer war, im Vergleich zu Jena, recht teuer: 420€ kalt. Dazu kamen nochmal knapp 250€ Nebenkosten insgesamt. Trotzdem w¨¹rde ich die Wohnung definitiv weiterempfehlen. Um in Las Palmas zu leben, gibt es kaum eine bessere Lage. Beide gro?en Str?nde sind innerhalb von maximal 20 Gehminuten zu erreichen. Die Wohnung befindet sich in unmittelbarer N?he zu den meisten Bars, Restaurants und Clubs, aber auch die Beachvolleyballfelder, der Surfstrand La Cicer, Outdoor- und Indoor-Fitnessstudios sind nicht weit weg. Mit dem Bus kann man in maximal 20 Minuten in die historische Altstadt von Las Palmas fahren (Vegueta/Triana). Diese ist zwar definitiv sehenswert und ich habe sie auch mehrfach besucht, aber das lokale Leben spielt sich schon eher in den Vierteln Alcaravaneras und Las Canteras ab.
Das einzige Problem ist die Erreichbarkeit der DSLPA. Diese liegt in Almatriche, einem Vorort von Las Palmas. Mit dem Bus ben?tigte ich von meiner Wohnung aus im Schnitt ¨¹ber eine Stunde zur Schule. Schnell wurde mir und meinen Mitbewohner*innen klar, dass das nicht lange eine Option f¨¹r uns sein w¨¹rde. F¨¹r den Gro?teil der Praktikumszeit hatten wir entweder Roller oder Autos gemietet. Der finanzielle Aufwand ist nicht zu untersch?tzen, dazu allerdings im unteren Abschnitt mehr. Ich w¨¹rde trotz des langen Schulwegs immer wieder in die Calle General Mas de Gaminde ziehen, da f¨¹r mich die N?he zum lokalen Leben und den Str?nden wichtiger war als die N?he zur Schule und die Mobilit?t ¨¹ber Roller/Autos eine gute (wenn auch nicht immer problemlose) Alternative war. So haben sich auch alle anderen Praktikant*innen entschieden. F¨¹r die Wohnungssuche empfehle ich auf jeden Fall die Vernetzung mit aktuellen/ehemaligen Praktikant*innen ¨¹ber die Schule. Eine weitere Option ist die Website Idealista, eine Art spanisches ?WG-Gesucht¡°. Au?erdem muss man sich darauf einstellen, dass die Wohnsituation erst sehr kurz im Voraus gekl?rt sein wird. Auf GC ist es ¨¹blich, sich erst ein bis maximal 2 Monate im Voraus um eine neue Wohnung zu k¨¹mmern. So hatte ich meine Zusage auch erst ca. 3 Wochen im Voraus.
Finanzen
Die monatlichen Ausgaben, mit denen ich rechnen musste, bezogen sich auf die Zimmermiete (420€+Nebenkosten), die Roller- bzw. Automiete (zwischen 125-200€), Lebensmittel (200€) und Freizeitkosten. Letztere haben stark variiert, je nachdem ob ich in dem Monat viel gereist bin. Gef?rdert wurde ich durch Erasmus+ mit insgesamt 3760€. Eine Aufwandsentsch?digung durch die Schule gab es nicht. Da ich im letzten Jahr in Jena viel gearbeitet habe, reichte das Stipendium in Kombination mit meinem Ersparten aus, um meine Kosten zu decken.
Ich konnte w?hrend meines Praxissemesters alles mitnehmen, worauf ich Lust hatte, auch wenn ich nat¨¹rlich alles in der ?low budget-Variante¡° gemacht habe. Ich w¨¹rde definitiv allen empfehlen, sich f¨¹r ein Erasmus+-Stipendium zu bewerben. Es sind zwar einige Dokumente und Formalit?ten zu beachten, aber eigentlich ist der gesamte Prozess recht ¨¹bersichtlich und transparent und die F?rdersumme war f¨¹r mich entscheidend daf¨¹r, dass ich das PSA ¨¹berhaupt finanziell f¨¹r machbar hielt. Trotzdem ist eine alternative finanzielle Absicherung sehr wichtig, da die Erasmus+-F?rdersumme in zwei Raten ausgezahlt wird und sie allein vermutlich nicht all meine Kosten gedeckt h?tte.
An der Schule gab es die M?glichkeit nebenbei Nachhilfe zu geben oder zu babysitten. Einige der anderen Praktikant*innen haben dies auch in Anspruch genommen. Ich wollte mich vollst?ndig auf meine T?tigkeit an der Schule konzentrieren und habe das Arbeiten auf meine Zeit zur¨¹ck in Deutschland verlegt.
Ein anderer Aspekt, der zu bedenken ist, ist der Besitz einer Kreditkarte. Will man auf den Kanaren ein Auto oder einen Roller mieten, braucht man diese zwingend. Ansonsten wird eigentlich ¨¹berall mit Karte gezahlt, Bargeld hat kaum noch Bedeutung. Ich hatte kein spanisches Konto und auch keine spanische Telefonnummer. Letztere war nur wichtig f¨¹r die Beantragung des Empadronamientos. Dieses Dokument beantragen die meisten ausl?ndischen Personen, die f¨¹r mindestens sechs Monate auf den Kanaren leben. Mithilfe des Empadronamientos erh?lt man Verg¨¹nstigungen auf alle Busse auf den Kanaren, sowie signifikante Rabatte auf Fl¨¹ge und F?hren zwischen den spanischen Inseln, sowie aufs Festland. Au?erdem kann man verg¨¹nstigt Roller und Autos mieten, Museen und viele andere kulturelle Einrichtungen besuchen. Alle Praktikant*innen aus meinem Schulhalbjahr besa?en das Empadronamiento. Daf¨¹r muss zun?chst die NIE bei der Polizei (n¨²mero de identitad extranj¨¦ro) beantragt werden, welche als Identifikationsnummer f¨¹r ausl?ndische Personen in Spanien gilt. Dies funktioniert u.a. mithilfe einer Praktikumsbest?tigung durch die Schule und einer Kopie des Mietvertrags, welcher best?tigt, dass man mindestens sechs Monate in Las Palmas wohnt. Die DSLPA hat uns bei der Beantragung unterst¨¹tzt und wenn immer etwas unklar war, konnten wir bei unserer Ansprechpartnerin nachfragen. Nach dem Erhalt der NIE, beantragt man das Empadronamiento im Rathaus. Als n?chster Schritt kann die sog. Bonificaci¨®n de Viajes heruntergeladen werden, mithilfe welcher verg¨¹nstigt gereist werden kann. Ich habe sie f¨¹r meine Ausfl¨¹ge nach Lanzarote und La Palma erfolgreich genutzt. Einige der anderen Praktikant*innen haben es sogar geschafft alle kanarischen Inseln zu besuchen. Abschlie?end muss ich sagen, dass die Beantragung der Dokumente sehr zeitaufwendig ist und Spanischkenntnisse absolut entscheidend sind, da die Mitarbeitenden des Rathauses grunds?tzlich nur Spanisch sprechen. Allerdings kosten die Dokumente zusammen ca. 15 € und der Aufwand hat sich r¨¹ckblickend sehr gelohnt.
Leben an der Schule
Bereits vor Beginn des Praktikums gab es an der DSLPA jederzeit eine Ansprechpartnerin f¨¹r uns. 2 Monate vor Praktikumsbeginn wurde ein Zoom-Meeting organisiert, bei welchem wir die Betreuerin und die anderen Praktikant*innen bereits kennenlernen konnten. Am ersten Praktikumstag trafen wir die Betreuerin dann das erste Mal pers?nlich. Wir bekamen eine Schulf¨¹hrung, lernten die Schulleitung kennen und schrieben Steckbriefe, welche das restliche Schulhalbjahr im Lehrerzimmer aushingen und es den anderen Lehrkr?ften erleichtern sollten, uns kennenzulernen. Unsere Mentor*innen durften wir uns dann innerhalb der ersten drei Praktikumswochen selbst aussuchen. Daf¨¹r hospitierten wir zun?chst nach Belieben in den f?cherspezifischen Klassen, durften aber auch fachfremd hospitieren. Die Mentor*innen sprachen wir dann selbstst?ndig an. Meine Mentor*innen standen mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, lie?en mir viel Freiraum, um neue Methoden und Themen auszuprobieren und nahmen sich viel Zeit f¨¹r konstruktive Kritik. Meine Englisch-Mentorin und ich unterrichteten eine gesamte Unterrichtsreihe im Team-Teaching-Format, allerdings hatte ich auch ausreichend Zeit, mich komplett eigenverantwortlich als Lehrkraft auszuprobieren. Nach drei Wochen mussten wir dann unsere Stundenpl?ne finalisieren und an die Betreuerin weiterleiten. Jede*r Praktikant*in bekam einen selbstgew?hlten Tag in der Woche ?freigestellt¡°, welcher f¨¹r universit?re Verpflichtungen jeglicher Art gedacht war. Da meine Seminare meistens am Freitag stattfanden, habe ich diesen Tag als ?frei¡° gew?hlt. Montags und Dienstags war ich jeweils von 8-13 Uhr an der Schule, Mittwochs und Donnerstag von 9:30-15:35 Uhr. Alle Praktikant*innen werden au?erdem f¨¹r eine au?erschulische AG eingeteilt. Ich bekam die Hausaufgabenbetreuung der Sekundarstufe, gemeinsam mit einer anderen Praktikantin. Abgesehen davon wurde noch Verst?rkung f¨¹r die Fu?ball- und Turn-AG, sowie die AGs Braintraining und Handarbeit gesucht. Unsere Anwesenheit in der Schule dokumentierten wir nicht nur ¨¹ber die Stundennachweise der Uni, sondern auch ¨¹ber Laufzettel f¨¹r die Schule. Allerdings wurde uns von der Schule auch viel Raum f¨¹r eine flexible Praktikumsgestaltung gegeben. Wenn wir kurzfristig in anderen Klassen hospitieren oder auch unterrichten wollten, war das nach Absprachen mit den jeweiligen Lehrkr?ften immer m?glich. An der Schule lernen insgesamt ca. 700 SuS und die Klassenst?rke variiert zwischen 18 und 22 SuS, was ich als sehr angenehm empfand. Wie bereits erw?hnt, ist die Schul- und Arbeitssprache selbstverst?ndlich Deutsch. Spanisch spielt allerdings auch eine gro?e Rolle, da es die Muttersprache der Mehrheit der SuS ist. Die Kinder lernen au?erdem seit der Grundschule Englisch und haben die M?glichkeit, ab der 9. Klasse Franz?sisch dazu zu w?hlen.
Die technischen Gegebenheiten der Schule waren mit gewissen Herausforderungen f¨¹r uns Praktikant*innen verbunden. Auf unseren privaten Ger?ten hatten wir kein Wlan und mussten uns jederzeit ¨¹ber mobile Daten Hotspot geben. Auch die Lehrkr?fte haben kein Wlan auf ihren privaten Ger?ten. Jedoch besitzt jede Lehrkraft ein Tablet, genauso wie alle SuS ab der 6. Klasse, auf welchen eine Wlan-Verbindung besteht. Es gibt 5 PCs mit Wlan-Verbindung im Lehrerzimmer, welche den Praktikant*innen zur Verf¨¹gung standen. Allerdings waren diese, leicht vorstellbar bei einem 70-k?pfigen Kollegium, meistens belegt und ich hatte auch eher ein schlechtes Gewissen einer ?richtigen¡° Lehrkraft ihren Arbeitsplatz wegzunehmen, wenn ich am PC sa?. Allerdings erschwerte diese Situation die Unterrichtsvorbereitung und die sinnvolle Nutzung von Freistunden sehr.
Die Atmosph?re im Kollegium und insbesondere mit den anderen Praktikant*innen kann ich nur als sehr entspannt und als eine Begegnung auf Augenh?he beschreiben. Mit den meisten der anderen Praktikant*innen pflegte ich bis zum Ende eine sehr enge Freundschaft und wir verbrachten auch au?erhalb der Schule viel Zeit miteinander. Neben mir gab es noch sieben andere Praktikant*innen in der Sekundarstufe und nochmal sechs in der Grundschule. Ebenso verbrachten wir Zeit mit den zahlreichen FSJler*innen. Die anderen Lehrkr?fte waren uns gegen¨¹ber jederzeit aufgeschlossen und ich f¨¹hlte mich schnell wie ein gleichwertiger Teil des Kollegiums. Dar¨¹ber hinaus bekamen wir die M?glichkeit an Exkursionen und gegen Ende des Schuljahres an Klassenfahrten teilzunehmen. So begleitete ich bereits in der dritten Praktikumswoche die SuS des Deutschland-Austausches auf eine Stadtf¨¹hrung ins historische Vegueta und Triana und besuchte mit ihnen die Kathedrale Santa Ana. In der vorletzten Schulwoche durfte ich mit den 5. Klassen eine Schnitzeljagd im botanischen Garten Las Palmas machen und in der letzten Schulwoche verbrachte ich eine Nacht auf Klassenfahrt mit den 8. Klassen nahe des Naturdenkmals Roque Nublo. Einige der anderen Praktikant*innen nahmen an der Schul¨¹bernachtung der 7. Klassen teil und die Praktikant*innen der Grundschule durften sogar die Klassenfahrt auf La Palma, eine der anderen kanarischen Inseln, begleiten. Abschlie?end l?sst sich sagen, dass ich mich als Praktikantin der Sekundarstufe jederzeit als vollwertiges und gesch?tztes Mitglied der Schulgemeinschaft gef¨¹hlt habe und der Austausch mit dem gesamten Kollegium f¨¹r mich extrem wertvoll war.
Freizeit
Meine Freizeit auf Gran Canaria spielte sich haupts?chlich drau?en ab. Wer Zeit auf der Insel verbringt geht entweder surfen, spielt Beachvolleyball oder Beachtennis, geht schwimmen oder wandern. Las Palmas ist eine wahnsinnig sportliche Stadt mit vielen attraktiven Laufstrecken und Outdoor- sowie Indoorgyms. Wer mit dem Surfen beginnen m?chte, findet unz?hlige Surfschulen, welche g¨¹nstige Stunden f¨¹r Anf?nger*innen anbieten. Jeden Mittwoch spielen die Lehrkr?fte gemeinsam Beachvolleyball und auch abseits von der Schule gibt es einige Vereine und Erasmus-Gruppen, die sich regelm??ig zum Spielen treffen. Ich habe mich auf diese zwei Sportarten konzentriert, wei? aber auch, dass andere Praktikant*innen beispielsweise regelm??ig Bachata-Tanzkurze besucht haben, oder Yoga-Kurse besuchten. Die Erasmus-Community ist stark in Las Palmas vertreten und organisiert regelm??ig Treffen, Partys, Ausfl¨¹ge auf der Insel oder k¨¹nstlerische Abende.
Die Canarias und Canarios, also die Einwohner*innen der Insel, sind sehr nah mit ihrer Insel und der Natur verbunden. Dinge, die man auf der Insel definitiv gesehen haben muss, sind:
- der Roque Nublo, der ?Wolkenfels¡°, eine vulkanische Felsformation direkt in der Mitte der Insel, die f¨¹r die Ureinwohner Gran Canarias eine besondere Bedeutung hat. Tags¨¹ber ben?tigt man eine offizielle Erlaubnis, den Roque zu betreten, ab 17 Uhr kontrolliert jedoch niemand mehr. Wir waren einige Mal zum Sonnenuntergang am Roque und ich habe selten eine sch?nere Aussicht gehabt.
- Tejeda, ein sehr sehenswertes Bergdorf in der N?he des Roque Nublos
- Agaete, ein kleines Fischerdorf, in dem auch die F?hre aus Teneriffa anlegt
- der Mirador del Balc¨®n, ein Aussichtspunkt mit perfektem Blick auf Teneriffa, besonders sch?n bei Sonnenuntergang
- Playa Gui Gui, ein sehr abgelegener, aber wundersch?ner Strand im S¨¹dwesten der Insel. Es ist ein offenes Geheimnis, das hier regelm??ig ¨¹bernachtet wird, auch wenn es offiziell nicht gestattet ist. Zun?chst muss aber auch 2 Stunden lang ¨¹ber eine Bergkette gewandert werden, um den Strand zu erreichen. Die Anstrengung lohnt sich jedoch und Gui Gui war mein Lieblingsort auf der Insel.
- Los Azulejos, speziell gef?rbte Felsen inklusive nat¨¹rlicher Pools, welche aber nur im Winter und Fr¨¹hling sicher mit Wasser gef¨¹llt sind.
- Die D¨¹nen von Maspalomas: ich finde, ein Mal sollte man sich die D¨¹nen im S¨¹den angesehen haben. ?fter muss man aber nicht hinfahren. Der S¨¹den Gran Canarias ist sehr touristisch und man h?rt mehr Deutsch und Englisch in den Restaurants als Spanisch.
- Der Naturpark Tamadaba: Auch hier l?sst es sich wunderbar wandern und beeindruckende Bergformationen wechseln sich mit wundersch?nen Pinienw?ldern ab.
- Teror: Der Wallfahrtsort ist nicht weit von Las Palmas entfernt und wegen des w?chentlichen Markts insbesondere sonntags einen Ausflug wert. Rund um Teror gibt es sch?ne Wanderrouten, die im Winter und Fr¨¹hling noch durch gr¨¹ne Landschaft f¨¹hren.
- San Mateo und Santa Br¨ªgida: beide Orte haben wir auf sonnt?glichen Rollertouren besucht, um dort einen Kaffee zu trinken. Allein die Strecke von Las Palmas in die Berge ist schon lohnenswert.
Abgesehen von Gran Canaria hatte ich, dank der Bonificacion de Viajes, das Gl¨¹ck, auch noch zwei weitere Inseln zu besuchen: La Palma und Lanzarote. La Palma hat mir deutlich besser gefallen, da die Insel sehr abwechslungsreich und noch vom Massentourismus verschont geblieben ist. Im Nordosten kann man durch hochgelegene Regenw?lder wandern und im Zentrum der Insel auf Vulkanen spazieren. Die Insel eignet sich besonders gut f¨¹r einen Camping-Urlaub. Auf Lanzarote andererseits wird eher Badeurlaub gemacht. Auch diese Insel ist ma?geblich durch ihren vulkanischen Ursprung gepr?gt, gilt allerdings gleichzeitig als die niederschlags?rmste der kanarischen Inseln und es gibt dementsprechend weniger Vegetation. Trotzdem ist sie, dank der g¨¹nstigen Fl¨¹ge oder F?hrverbindung, auf jeden Fall einen Besuch wert. In den Osterferien besuchte ich au?erdem Marokko. Das Land ist, auch aufgrund der g¨¹nstigen Fl¨¹ge, ein beliebtes Reiseziel bei den digitalen Nomaden der Insel.
So wie die gesamte Insel, ist auch das Essen auf Gran Canaria ein bunter Mix aus Einfl¨¹ssen der vielen unterschiedlichen Menschen und Kulturen, die ihre Spuren auf der Insel hinterlassen. Typisch Spanisch sind nat¨¹rlich Tapas (sehr zu empfehlen ist das Restaurant El Mono Curioso in Vegueta) und Paella (La Quilla am Las Canteras). Allerdings gibt es auf Gran Canaria auch sehr starke italienische Einfl¨¹sse und demzufolge viele gute Pizzerien.
Allgemein
Eine Sache, die ich r¨¹ckblickend gern anders gemacht h?tte, bezieht sich auf die spanische Sprache. Mein Spanisch hat f¨¹r einfache Konversationen gereicht, allerdings w?re ich gern in der Lage die Sprache noch vielseitiger und adaptiver nutzen zu k?nnen. Ein Sprachkurs parallel zum Praktikumsalltag h?tte da sicher geholfen, um das viele Deutsch-Sprechen auszubalancieren.
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Viele weitere Eindr¨¹cke sind in folgendem Erfahrungsberichtpdf,?5?mb zu finden.