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Meldung vom: | Verfasser/in: Ute Sch?nfelder
Die Universit?t Jena wird künftig mit zwei Exzellenzclustern auf der Karte der deutschen Forschungslandschaft vertreten sein: Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) heute (22. Mai) bekanntgegeben haben, werden der bereits seit 2019 bestehende Cluster ?Balance of the Microverse“ und der neue Clusterantrag ?Imaginamics“ in den kommenden sieben Jahren in der Exzellenzstrategie des Bundes und der L?nder gef?rdert. Damit setzt sich die Universit?t Jena mit ihren beiden Antr?gen in der finalen Wettbewerbsrunde durch.
?Das ist ein gro?artiger Erfolg für die Universit?t, der unsere nationale und internationale Wettbewerbsf?higkeit in der ganzen Breite zeigt: von den Natur- und Lebenswissenschaften zu den Geistes- und Sozialwissenschaften“, freut sich Uni-Pr?sident Andreas Marx. ?Durch die millionenschwere F?rderung der beiden Cluster erh?lt ganz Thüringen einen zus?tzlichen Schub. Es macht uns als Standort internationaler Spitzenforschung noch attraktiver und sichtbarer.“ Der Pr?sident bedankt sich bei allen Beteiligten innerhalb und au?erhalb der Universit?t. ?Dieser Erfolg ist dem herausragenden Engagement aller beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und auch der wissenschaftsunterstützenden Bereiche zu verdanken. Exzellenz gelingt nur gemeinsam“, so Marx und schlie?t in seinen Dank auch seine Amtsvorg?nger sowie das Land Thüringen ein.
Balance of the Microverse
Im Fokus des Exzellenzclusters ?Balance of the Microverse“Externer Link steht das Verst?ndnis mikrobieller Gemeinschaften – ihrer Dynamik, ihrer Stabilit?t und ihrer Steuerbarkeit. Die Forschenden untersuchen, wie Mikroorganismen in komplexen Netzwerken miteinander interagieren, welche Faktoren ihr Gleichgewicht beeinflussen und wie sich solche Systeme gezielt stabilisieren lassen. Mikrobielle Netzwerke pr?gen ma?geblich die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt – ihre Resilienz gegenüber ?u?eren Einflüssen ist daher von zentraler Bedeutung.
Kirsten Küsel, Professorin für Aquatische Geomikrobiologie und Sprecherin von ?Balance of the Microverse“, zeigt sich voller Freude und Stolz über die F?rderzusage der Exzellenzkommission – und dankt vor allem ihrem Team: ?Wir sind überglücklich – diese Entscheidung ist ein überw?ltigender Vertrauensbeweis in unsere wissenschaftliche Vision und die Arbeit der vergangenen Jahre. Dass wir diese n?chste Etappe gemeinsam erreicht haben, erfüllt mich mit gro?er Dankbarkeit und Stolz.
Es war beeindruckend zu sehen, wie wir im Laufe der Antragsphase – von der Ideenfindung über das Schreiben bis hin zur Verteidigung – als Team zusammengewachsen sind. Mein Dank gilt daher allen engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und dem Koordinationsteam von Microverse. Ohne ihr Durchhalteverm?gen, ihre Kreativit?t und ihren gro?artigen Einsatz w?re dieser Erfolg nicht m?glich gewesen. Ebenso danken wir dem Pr?sidium der Universit?t, ihrer Verwaltung und dem Land Thüringen für die starke und verl?ssliche Unterstützung. Dass wir unsere Vision nun weiterverfolgen dürfen, gibt uns enorme Motivation. Es ist ein starkes Zeichen für die Bedeutung unserer Forschung– für Umwelt, Gesundheit und Gesellschaft in einer sich wandelnden Welt.“
In der neuen F?rderperiode werden die Forschenden ihre interdisziplin?ren Ans?tze weiter ausbauen. Der Fokus liegt dabei auf der Resilienz mikrobieller ?kosysteme und der Entwicklung innovativer Strategien zur nachhaltigen Steuerung mikrobieller Prozesse. Anwendungsperspektiven er?ffnen sich in der Umweltforschung, der Medizin und der Biotechnologie. Mit dem entstehenden Microverse Center Jena auf dem Forschungscampus Beutenberg erh?lt der Cluster zudem ein neues Zuhause – als Kristallisationspunkt für Forschung, Austausch und wissenschaftliche Innovation.
Prof. Dr. Kirsten Küsel ist Sprecherin des Exzellenzclusters "Balance of the Microverse" der Universit?t Jena.
Foto: Svea PietschmannImaginamics. Practices and Dynamics of Social Imagining
Der Exzellenzcluster ?Imaginamics. Practices and Dynamics of Social Imagining“ besch?ftigt sich mit dem, was Gesellschaften im Innersten zusammenh?lt: gemeinsam geteilte Vorstellungen, das hei?t Narrative, Weltbilder und Zukunftsentwürfe – gleichsam das soziale Grundnahrungsmittel jeder Gesellschaft. ?Wie wir Gesellschaft verstehen, wie wir uns die Zukunft vorstellen und in die Vergangenheit blicken, unterliegt derzeit einschneidenden Ver?nderungen“, sagt Johannes Grave, Professor für Neuere Kunstgeschichte und Sprecher des neuen Exzellenzclusters. Wie die gegenw?rtigen Krisenerscheinungen zeigten, k?nne das soziale Imaginieren Menschen nicht nur zusammenbringen und Solidarit?t f?rdern, sondern auch Konflikte und Spaltungen erzeugen. ?Daher ist es heute besonders wichtig zu verstehen, wie es zu diesen sozialen Imaginationen kommt und wie wir mit ihnen umgehen“, so Grave weiter. ?Dass wir diesen Fragen nun in einem gro?en Forschungsverbund mit vielen exzellenten Beteiligten nachgehen k?nnen, ist ein gro?es Glück und eine einzigartige Chance.“
Die Forschung des Clusters nimmt nicht nur einzelne Vorstellungsinhalte in den Blick, sondern wird vor allem auf den Prozess und die Praktiken des Imaginierens gerichtet sein. Damit wollen die Forschenden ein umfassendes Verst?ndnis sozialen Imaginierens gewinnen, das mit theoretischer Grundlagenarbeit und fundierten empirischen Studien Ans?tze der Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften miteinander verbindet und dabei epochen- und kulturübergreifende Perspektiven er?ffnet.
?Imaginamics“ wird von einem Netzwerk starker regionaler Kooperationspartner getragen, die teils einzigartige Expertise für das Thema einbringen. Neben der Friedrich-Schiller-Universit?t sind die Bauhaus-Universit?t Weimar, das Max-Planck-Institut für Geoanthropologie, die Klassik Stiftung Weimar, die Stiftung Ettersberg, die Stiftung Gedenkst?tten Buchenwald und Mittelbau-Dora, das Max-Weber-Kolleg Erfurt, das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universit?ten Halle und Erfurt beteiligt. Durch ?ffentlich sichtbare Projekte und Citizen Science wird der Cluster zudem den Dialog mit der Gesellschaft suchen und zum Gegenstand seiner Forschung machen.
Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Johannes Grave von der Universit?t Jena ist Sprecher von "Imaginamics".
Foto: Jens Meyer (Universit?t Jena)Wie es nun weitergeht
Mit zwei bewilligten Exzellenzclustern erfüllt die Universit?t Jena nun die Voraussetzungen für eine Bewerbung in der F?rderlinie Exzellenzuniversit?ten und kann sich im Herbst 2025 um den Titel ?Exzellenzuniversit?t“ bewerben. Uni-Pr?sident Marx: ?Der Erfolg an dieser zentralen Stelle des Wettbewerbs best?tigt eindrucksvoll die wissenschaftliche Exzellenz und strategische St?rke unserer Universit?t. Mit diesem Ergebnis gehen wir entschlossen und zuversichtlich in die n?chste Runde.“ Die Friedrich-Schiller-Universit?t Jena sei als forschungsstarke, gut vernetzte und international sichtbare Universit?t dafür hervorragend aufgestellt. ?Jetzt arbeiten wir mit aller Kraft daran, den offiziellen Status der Exzellenzuniversit?t zu erreichen.“
?ber die Exzellenzstrategie
Mit der 2016 von Bund und L?ndern beschlossenen Exzellenzstrategie wird Spitzenforschung an deutschen Universit?ten gef?rdert. Dadurch soll der Wissenschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb nachhaltig gest?rkt werden. Die F?rderinitiative soll nicht nur wissenschaftliche Spitzenergebnisse erm?glichen, sondern auch die Profile der beteiligten Universit?ten sch?rfen und Impulse für Kooperationen im Wissenschaftssystem geben.

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