
- Chonnam National University
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Gwangju: Eine Stadt mit Geschichte und Kunst: Gwangju, eine Gro?stadt im s¨¹dlichen S¨¹dkorea, etwa eineinhalb Stunden mit dem Bus von Seoul entfernt, erwies sich als eine Stadt voller kultureller Sch?tze und einer bewegenden Geschichte. Die Innenstadt von Gwangju beeindruckte mich mit ihren beeindruckenden Kunstinstallationen und Museen. Die Stadt selbst tr?gt noch immer die Erinnerungen an die bewegende Geschichte des Gwangju-Aufstands im Jahr 1980 in ihren Herzen. Im Vergleich zu Seoul ist Gwangju ruhiger und weniger international. Diese Atmosph?re war perfekt, um nach aufregenden Erlebnissen in der lebhaften Hauptstadt zur Ruhe zu kommen. Auch denke ich, dass man dadurch mehr von der koreanischen Kultur mitbekommt als in einer sehr internationalen Stadt wie Seoul.
Die Chonnam National University und ihr Campus: Der Campus der Chonnam National University, nur 20 Minuten mit dem Bus vom Stadtzentrum entfernt (noch k¨¹rzer mit dem Taxi), erwies sich als ein gr¨¹nes Paradies mit modernen Einrichtungen. Ich sch?tzte die vielen Gr¨¹nfl?chen auf dem Campus und die Gelegenheit, au?erhalb des Unterrichts Picknicks auf den Wiesen zu machen, in den umliegenden Restaurants zu essen oder auf dem Sportplatz aktiv zu sein. Besonders genoss ich die N?he zu meinen Kommilitonen, da alle Universit?tsgeb?ude auf diesem Campus waren, eine Erfahrung, die mir in Jena manchmal gefehlt hatte. Dank einer klugen Kursplanung hatte ich freitags immer frei, was es mir erm?glichte, an den Wochenenden zu reisen.
Erfahrungsbericht Chonnam University
Foto: Fiona, Uni JenaStudieninhalte und Herausforderungen: Die Kurse wurden zwar auf Englisch angeboten, die Auswahl war jedoch begrenzt, insbesondere in den Biowissenschaften. Im ersten Semester konnte ich nur 4 Module belegen, die nur wenig mit meinem Hauptfach zu tun hatten. Eine gr??ere Auswahl h?tte meinen Interessen besser entsprochen. R¨¹ckblickend ?rgere ich mich, dass ich auf einen Koreanischkurs als Modul verzichtet habe, da der Abendkurs nur begrenzt hilfreich war. Mein Rat an zuk¨¹nftige Studierende in S¨¹dkorea w?re daher, unbedingt einen Sprachkurs an der Universit?t zu belegen. Die Kurse an sich waren interessant, und die Professoren k¨¹mmerten sich gut um die Austauschstudierenden. Es gab jedoch auch F?lle, in denen die Professoren zwischen Englisch und Koreanisch wechselten, was manchmal verwirrend sein konnte. Pro Modul musste ich im Semester sowohl ein Midterm- als auch ein Final-Examen ablegen.
Pers?nliche Entwicklung und kulturelle Einblicke: In meinem zweiten Semester entschied ich mich bewusst f¨¹r Kurse, die sich st?rker mit der Kultur und Geschichte Koreas besch?ftigten als mit meinem eigenen Fachgebiet. Diese Entscheidung empfehle ich jedem, der ins Ausland geht. Die Kurse in Koreanischer Kunstgeschichte, Koreanisch 2 und dem "May 18 Uprising" (ein Kurs zur Geschichte von Gwangju) halfen mir, noch tiefer in die Kultur, Geschichte und Sprache Koreas einzutauchen, was schlie?lich der Hauptgrund f¨¹r meine Wahl dieses Landes war.
Extracurriculare Aktivit?ten und soziale Integration: Die Universit?t bot auch Ausfl¨¹ge an, meistens Tagesausfl¨¹ge in St?dte nahe Gwangju. Diese Gelegenheiten sollte man unbedingt nutzen, da sie meist kostenlos waren und die M?glichkeit boten, St?dte zu erkunden, die man sonst vielleicht nicht besucht h?tte. Auch f¨¹r die Verpflegung wurde meistens gesorgt. Die Campusfestivals zu Beginn des Semesters waren eine gro?artige M?glichkeit, um bekannte Live-Acts zu erleben und Spa? zu haben.
Erfahrungsbericht Chonnam University
Foto: Fiona, Uni JenaPers?nliche Erfahrungen und Schlussgedanken: Die anf?ngliche Angst, allein ins Ausland zu gehen und sich isoliert zu f¨¹hlen, erwies sich als unbegr¨¹ndet. Etwa 150 Studierende aus verschiedenen L?ndern kamen pro Semester nach Gwangju, und es war leicht, Freunde zu finden, da alle in der gleichen Situation waren. Die schwerste Herausforderung war es, Abschied von den gro?artigen Menschen zu nehmen, die ich dort kennengelernt hatte. F¨¹r diejenigen, die gerne Koreaner kennenlernen m?chten, empfehle ich die Teilnahme am Buddyprogramm und den Besuch des deutsch-koreanischen Stammtisches.
Sprachkenntnisse und Ern?hrung: Ich empfehle dringend, vor der Abreise einen Sprachkurs zu belegen, da au?erhalb (und manchmal auch innerhalb) von Seoul viele Menschen kein Englisch sprechen. Selbst grundlegende Koreanischkenntnisse k?nnen in schwierigen Situationen sehr hilfreich sein und die meisten Koreaner freuen sich, wenn sie sehen, dass du ihre Sprache zu lernen versuchst. Das Essen in S¨¹dkorea ist leider sehr fleischlastig. Ich musste meine Ern?hrung komplett umstellen. Jedoch ist das Essen dort super lecker und preiswert. Um satt zu werden zahlst du, zumindest au?erhalb von Seoul, nie mehr als 5 €.
Fazit: Mein Jahr in S¨¹dkorea war eine Zeit des Lernens, der pers?nlichen Entwicklung und des Abenteuers. Ich habe die Beziehungen der Universit?t Jena genutzt, um diese wunderbare Erfahrung zu erm?glichen, und ich kann es jedem nur empfehlen, der die M?glichkeit hat, im Ausland zu studieren. Die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, werden mich ein Leben lang begleiten und haben mein Leben bereichert.
Erfahrungsbericht Chonnam University
Foto: Fiona, Uni Jena