
- UNAM- Universidad Nacional Autonoma de Mexico
Meldung vom:
Zentralbibliothek der UNAM
Foto: Ina, Uni Jena
Der Start in dein Auslandssemester beginnt natürlich mit dem Bewerbungsprozess. Dieser ist meiner Meinung nach auch die schwierigste Hürde. Je nach Fakult?t, an der du studieren wirst, gibt es unterschiedliche Voraussetzungen, die du erfüllen musst. Problematisch war für mich hierbei, dass die UNAM sich sehr knapp meldet, sodass ein wahnsinniger Stress entsteht, schnell alle Dokumente zusammen zu tragen. Dies gilt besonders für Sprachnachweise und Empfehlungsschreiben. Es wird ein SIELE oder DELE Nachweis bzw. ein Sprachnachweis der Universit?t gefordert, wobei das Sprachniveau von der jeweiligen Fakult?t abh?ngt. Auch die Empfehlungsschreiben k?nnen variieren. W?hrend ich nur eins brauchte, wurden im darauffolgenden Semester bereits zwei Schreiben ben?tigt. Meine Empfehlung ist es daher, frühzeitig einen Termin für den Sprachtest zu vereinbaren. Für einen Test von SIELE oder DELE sollte mindestens ein Monat für die Auswertung und Bekanntgabe des Ergebnisses eingeplant werden. Ich habe meinen damals Anfang April absolviert und war bereits sehr knapp dran. Weitere Voraussetzungen k?nnen auf der Internetseite der verantwortlichen Fakult?t (mit etwas Recherche) gefunden werden.
Die Stra?en von Coyoacán
Foto: Ina, Uni JenaNach der Zusage sollte ein Flug gebucht und über ein Visum entschieden werden. Generell ist es m?glich, für bis zu 180 Tage ohne Visum nach Mexiko einzureisen. Hierzu sollte bei der Einreise der Zulassungsbrief der UNAM vorgezeigt werden, da ohne den Nachweis teilweise nur eine Erlaubnis für 3 Monate erteil wird. Bei einem l?ngeren Aufenthalt kann entweder aus dem Land ausgereist werden, um bei der Einreise eine neue Erlaubnis zu erhalten, oder ein Visum beantragt werden. Ich habe mich damals gegen ein Visum entschieden. Damit wurde es aber notwendig einen Rückflug innerhalb der kommenden sechs Monate nachweisen zu k?nnen. Diesen Rückflug habe ich dann nach meiner Ankunft in Mexiko auf mein reales Rückflugdatum umgebucht.
Auch wird die Wohnungssuche zu diesem Zeitpunkt ein Thema sein. Eine sch?ne und sichere Wohngegend ist der Stadtteil Coyoacán bzw. Copilco nahe der Universit?t. Von dort aus ist es m?glich, mit der Metro oder dem Fahrrad verh?ltnism??ig schnell die Uni zu erreichen. Unter anderen Austauschstudis waren auch die Stadtteile Roma Norte und Condesa beliebt. Diese sind etwas weiter von der Universit?t entfernt, dafür aber n?her am Stadtzentrum. Ich habe mich damals gegen diese Gegenden entschieden, da die Mieten dort h?her sind, als im Süden der Stadt. Es ist au?erdem anzumerken, dass besonders Roma Norte und Condesa als eher privilegierte Stadtteile gelten, welche nicht unbedingt den Lebensstandard vieler Mexikaner*innen widerspiegeln. Je nachdem, welche Erfahrungen in Mexiko gesucht werden, k?nnen diese Bezirke demnach sehr passende oder sehr unpassende Wohngegenden sein. Wohnheime gibt es nicht. Dafür wird über das CEPE der UNAM ein Katalog an sicheren und vorab überprüften Wohnungen ver?ffentlicht. Daneben k?nnen über Plattformen wie Facebook Unterkünfte gefunden werden. Hier ist jedoch etwas mehr Vorsicht vor Abzocken und Tricks wichtig.
Ca?on de Sumidero im Bundesstaat Chiapas
Foto: Ina, Uni JenaMit diesen Vorbereitungen kann es los in dein Abenteuer gehen! Falls es die erste Reise nach Lateinamerika und spezifisch Mexiko ist, mache nicht den Fehler zu denken, es w?re hier immer warm. Besonders in Mexiko-Stadt und im Winter kann es auch mal frisch werden, weshalb eine auch dickere Kleidung ratsam ist. Zur Fortbewegung wird hier haupts?chlich die Metro oder Uber genutzt. Taxis von der Stra?e k?nnen unter Umst?nden etwas gef?hrlich sein. Sollte eines vom Stra?enrand genutzt werden, sollte immer geprüft werden, ob eine Lizenz inklusive Personalausweis sichtbar sind. Ist dies nicht der Fall, handelt es sich um ein unregistriertes Taxi; von diesen würde ich dringend abraten. Bei der Ankunft am Flughafen kann Problemlos ein Flughafentaxi bestellt werden. Im Wartebereich gibt es Taxi Seguro bzw. Taxi Oficial St?nde. Dort kann mit Karte gezahlt werden, au?erdem sind alle Fahrer*innen registriert und deine Fahrt somit bekannt. Ein Taxi Seguro ist damit die sicherste Variante auch nachts und mit Gep?ck heil in deinem neuen Zuhause anzukommen.
Die Uni ist von Schwierigkeitsgrad her vergleichbar mit Deutschland, jedoch werden viel mehr Hausaufgaben und Abgaben w?hrend des Semesters verlangt. Mich hat das w?hrend des Semesters etwas gestresst, dafür hatte ich aber in den Semesterferien komplett frei und keine weiteren Abgaben mehr offen, sodass ich viel reisen konnte. Mit etwas Organisation war es auch kein Problem, w?hrend der Vorlesungszeit mehrere Reisen zu unternehmen. Dabei wirst du sicher auf verschiedene Gruppen und Organisationen sto?en, welche Reisen für Austauschstudis anbieten (z.B. iipuma, Hangout México uws.). Ich pers?nlich habe sehr gute Erfahrungen mit iipuma gemacht. Da es sich aber um kein offizielles Reiseunternehmen handelt, noch mit der UNAM in Relation steht, sollte mit diesen Organisationen vorsichtig umgegangen werden. Fehlende Sicherheit, problematische Mitarbeitende und Mangel an Planung sind Kritiken sind unter anderem publik geworden. Es sollte sich also dringend gründlich im Voraus informiert werden, bevor eine solche Reise gebucht wird.
Ansonsten bleibt mir nur zu empfehlen, alle Erfahrungen mitzunehmen, sich mit vielen neuen Leuten zu treffen, viel mexikanisches Essen zu probieren und so viel aus dem Austausch zu machen, wie m?glich ist. Mexiko ist ein chaotischer Strudel an Momenten, Emotionen, Geschm?ckern und Erfahrungen. Sich dort hereinzustürzen und mitrei?en zu lassen, ist den vielen Aufwand alle Male wert.
Arch?ologische Ausgrabungsst?tte Tajín im Bundesstaat Veracruz
Foto: Ina, Uni Jena