- Chung-Ang University
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Erfahrungsbericht Chung-Ang University
Foto: Michèle, Uni JenaStudium
Das Studium an der Chung-Ang hat mir sehr viel Spa? gemacht. Da ich nur englischsprachige Kurse belegen konnte, war meine Auswahl leider relativ eingeschr?nkt, aber ich habe trotzdem sehr interessante und lehrreiche Module entdeckt. Im Bereich der Naturwissenschaften würde ich definitiv empfehlen, einen Laborkurs zu besuchen, dies hat mir besonders Spa? gemacht.
Für Austauschstudenten werden auch viele ?general education‘ Kurse angeboten, die weiteres Wissen über Koreas Kultur und Lebensweise vermitteln. Dies war sehr interessant und mal eine nette Abwechslung zum sonstigen Studienalltag.
Es gibt eine breite Auswahl an Kursen auf Englisch, teilweise werden diese aber nicht auf Englisch gehalten, wenn nicht genug Nachfrage besteht. Die Lehrenden sind aber immer sehr bedacht darauf, dass jeder mitkommt, und stellen genug Material zur Verfügung, um den Kurs vollst?ndig verstehen zu k?nnen.
Die CAU hat einen zentralen Campus, man kann also alles leicht erreichen. Auf dem Campus gibt es auch mehrere Mensen und viele M?glichkeiten etwas essen oder Kaffee trinken zu gehen. Die Bibliothek ist gro? und bietet Arbeitspl?tze. Auf dem Campus finden sich auch ein Buchladen und ein Schreibwarenladen.
Für uns etwas ungew?hnlich ist die L?nge der einzelnen Unterrichtseinheiten. Eine Einheit geht 50min, an die sich 10min Pause anschlie?en. Bei den meisten Modulen finden 3 Unterrichtseinheiten auf einmal statt – also sitzt man insgesamt 3 Stunden an einer Vorlesung. Dies ist am Anfang gew?hnungsbedürftig, aber man passt sich schnell an.
Sprache
Koreanischkenntnisse sind nicht essenziell, um in Korea zu studieren, aber sehr zu empfehlen. Der Gro?teil der Bev?lkerung lernt Englisch, spricht es aber teilweise nicht sehr optimal oder traut sich einfach nicht. Gerade im Restaurant ist es oft von Vorteil, sich in einfachem Koreanisch verst?ndigen zu k?nnen. Was vor allem z?hlt: Man sollte versuchen auf die Leute zuzugehen und probieren, ein bisschen Koreanisch zu sprechen, dann wird sich auch ?fter getraut in Englisch zu kommunizieren.
Auch in der Uni kommt es vor, dass manche Kommilitonen wenig Englisch mit einem sprechen k?nnen. Hier hat man bessere Chancen in den englischen Kursen auf neue Freunde zu treffen oder gezielt einen englischsprachigen Club zu besuchen. Ich nahm am Korea Club teil und habe so zahlreiche Ausflüge mit neuen internationalen und koreanischen Freunden gemacht.
Die Universit?t bietet auch kostenlose Sprachkurse auf unterschiedlichen Leveln für die Austauschstudenten an. Ich empfehle unbedingt einen zu belegen, nicht nur um die Sprache zu lernen, sondern vor allem weil die Koreanischlehrer auch viel Wissen über koreanische Kultur und Leben vermitteln.
Erfahrungsbericht Chung-Ang University
Foto: Michèle, Uni JenaWohnheim
Man kann sich auf einen Platz im Wohnheim bewerben, was ich auch dringendst empfehlen würde. Das Wohnheim liegt direkt auf dem Campus, alles ist also gut erreichbar. Au?erdem wird der Gro?teil der Austauschstudenten auf denselben Stockwerken untergebracht, seine Freunde hat man also immer gleich mit dabei. Man kann sich auch in Korea eine Wohnung oder ein Zimmer selber suchen, aus dem Ausland ist dies allerdings nicht so leicht. Da Seoul sehr gro? ist, kann es sein, dass man lange zur Uni pendeln muss. Zudem sind entweder die Miete oder die Kaution hoch. Man sollte es sich allerdings überlegen. Für ein Semester fand ich es sehr angenehm im Wohnheim zu wohnen, hierbei gibt es aber auch einige Punkte die zu beachten sind. Die Zimmer teilt man sich immer zu zweit. Ich hab mich sehr gut mit meiner Zimmernachbarin verstanden und insgesamt hat das den Austausch sogar aufgewertet. Im Wohnheim gibt es keine Küche, nur einen Kühlschrank, eine Mikrowelle und einen Wasserspender. Zudem gibt es nachts eine Ausgangssperre. Zwischen 1 Uhr nachts und 5 Uhr morgens sollte man nicht wiederkommen, ansonsten erh?lt man Strafpunkte. Insgesamt würde ich es aber für ein Semester auf jeden Fall empfehlen im Wohnheim zu wohnen, bei zwei Semestern sollte man aber vielleicht das Für und Wider abwiegen.
Erfahrungsbericht Chung-Ang University
Foto: Michèle, Uni JenaNoch zu erw?hnen
Hier sammele ich einige Punkte, die nirgendwo anders reinpassen, aber noch zu erw?hnen sind.
Allgemein zu den Kosten eines Auslandsaufenthaltes: Es kommt natürlich immer darauf an, wie viel man selber bereit ist auszugeben und wie freigiebig man lebt. Lebensmittel einkaufen ist sehr teuer in Südkorea, Essen gehen dafür nicht so sehr. Das st?ndige Essen gehen, die sü?en Cafés, die U-Bahn Fahrten etc. summieren sich dann aber doch irgendwann.
Manche Hygieneprodukte sind in Korea sehr teuer und manchmal auch schwerer zu finden. Wenn noch genug Platz im Koffer ist, empfehle ich Deo, Sonnencreme und Body Lotion mitzunehmen.
Korea ist eine sehr homogene Kultur, es gibt sehr wenige Ausl?nder, die hier permanent leben. Man sollte sich also eventuell darauf einstellen, mal schr?g angeguckt zu werden oder von Kindern erstaunt beobachtet zu werden. Allen in allem hatte ich aber nur positive Erfahrungen und habe nette Leute kennengelernt. Ich empfand es als sehr hilfreich, offen und mit Interesse auf die Leute zuzugehen. Es hilft sehr sich Gepflogenheiten der koreanischen Kultur anzueignen und somit seine Wertsch?tzung auszudrücken. Hierzu geh?rt das leichte Verbeugen, Dinge mit zwei H?nden anreichen, Respekt vor ?lteren, und einfache Floskeln wie ?Hallo, Danke und Auf Wiedersehen‘ auf Koreanisch zu lernen. Viele Koreaner freuen sich sehr, wenn man diese kleinen Dinge einbringt.
Abschlie?end kann ich nur sagen, dass ich eine sehr sch?ne und lehrreiche Zeit in Seoul hatte. Unter den Austauschstudenten lernt man viele neue Freunde kennen und kann die wundersch?nen Orte in Südkorea gemeinsam bereisen.
*Michelle hat auch als Auslandsbotschafterin der Uni Jena einen Blog verfasst. Den Link dazu findet man?hier.