Valencia, Spanien (DAS)
Deutsche Schule Valencia, Spanien (Deutsch, Geschichte)
Schriftzug "Valencia"
Foto: Aus dem ErfahrungsberichtZeitraum: Februar 2025 - Juni 2025 (SoSe 2025) |?Schulinfos: hierExterner Link
Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Auf das Praktikum an der Deutschen Schule Valencia habe ich mich initiativ beworben. Da diese Schule meiner absoluten Wunschschule entsprach, habe ich mich bereits fr¨¹h auf den Platz beworben (etwa 1 ? Jahre im Voraus). Die Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öaufnahme erfolgte mit dem Koordinator des Schulpraktikums, Christian Grau, dessen E-Mail-Adresse auf der Schulhomepage einsehbar ist. Der Bewerbung sind ein Lebenslauf sowie ein Motivationsschreiben beizuf¨¹gen. Ich habe mich zun?chst erkundigt, ob in dem Zeitraum noch freie Praktikumspl?tze zur Verf¨¹gung stehen. Nach Best?tigung dieser Anfrage habe ich im zweiten Schritt die vollst?ndigen Bewerbungsunterlagen gesendet. Was sich f¨¹r mich wie eine Ewigkeit anf¨¹hlte, waren tats?chlich nur zwei Wochen - die Zusage der Schule erfolgte.
Vor dem Praktikum habe ich beim DAAD einen Gruppenversicherungsvertrag abgeschlossen, der eine Kranken-, Haftpflicht-, und Unfallversicherung beinhaltet. Um den Abschluss der Versicherung w¨¹rde ich mich r¨¹ckblickend etwas fr¨¹her (mindestens 2 Monate im Voraus) k¨¹mmern, da unmittelbar vor der Abreise noch gen¨¹gend andere Sachen zu erledigen sind. Vor Ort ist es notwendig ein spanisches F¨¹hrungszeugnis zu beantragen. F¨¹r die Beantragung des F¨¹hrungszeugnisses ist jeder Praktikant in den ersten Wochen des Praktikums eigenst?ndig verantwortlich, daher hat mir der Austausch mit den anderen Praktikanten sehr geholfen.
Ich bin mit dem Flugzeug nach Valencia angereist und vom Flughafen aus mit der U-Bahn in die Stadt gefahren. Die Anbindung vom Flughafen in die Innenstadt ist sehr gut und nat¨¹rlich erschwinglicher als eine Fahrt mit dem Taxi. In Valencia angekommen, erwartete mich in den ersten Tagen strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Allerdings war es gerade morgens und abends h?ufig noch ziemlich frisch, weshalb ich f¨¹r meine Winterjacke und warme Pullover dankbar war. Da es im Zeitraum meines Aufenthalts ?fters regnete (gerade im M?rz), sind auch ein Schirm und wasserdichtes Schuhwerk unerwartet zu echten game changern geworden.
In das Praxissemester bin ich Anfang Februar (nach den Th¨¹ringer Winterferien) gestartet. Allerdings gibt es an der DSV keine Winterferien, sodass zwei der anderen Praktikanten bereits eine Woche eher gestartet sind.
Unterkunft
In Valencia habe ich im Stadtteil L¡¯Eixample gewohnt. Mit der Lage der Unterkunft bin ich absolut zufrieden und kann die Wohngegend nur w?rmstens empfehlen. Das unmittelbare Stadtzentrum (Rathausplatz/ Nordbahnhof) war von meiner Wohnung nur wenige Minuten (ca. 10 min) entfernt. Auch der Turiapark war wunderbar zu Fu? zu erreichen. Daher war ich oft in der Stadt unterwegs oder habe Abendspazierg?nge im Park genossen. Gleichzeitig besa? meine Wohnung eine gute Anbindung an den Nahverkehr (Bus und U-Bahn) und auch einige Superm?rkte lagen nur wenige Gehminuten entfernt. Da ich einen wundersch?nen Weg zur Schule hatte, bin ich teilweise dorthin gelaufen (ca. 40 Minuten). Anfangs bin ich mit dem Bus zur Schule gefahren, allerdings kamen die Busse h?ufig sehr unp¨¹nktlich, weshalb ich dieses Transportmittel nicht unbedingt empfehlen w¨¹rde. Die beste Option stellte f¨¹r mich die U-Bahn dar (ca. 10 Minuten reine Fahrzeit). F¨¹r den Nahverkehr habe ich die Suma-Karte genutzt, mit der eine Fahrt 0,40 € kostete.
Auf die Wohnung, eine 5er Wg, bin ich ¨¹ber die Website spotahome aufmerksam geworden. Aufgrund der ausgezeichneten Lage kostete das Zimmer mehr als der Durchschnitt von ca. 450€. In die Gesamtkalkulation sollten unbedingt noch die Vermittlungs-, und Bearbeitungsgeb¨¹hren eingeplant werden, die h?ufig nochmal eine ganze Monatsmiete betragen. Diese Geb¨¹hren sind leider sehr intransparent und bei der Buchung nicht wirklich ersichtlich. So fiel einerseits eine Geb¨¹hr an spotahome (diese ist transparent) und andererseits eine zus?tzliche an die Wohnungsagentur an...
F¨¹r den reibungslosen Start hat es mir extrem geholfen, die erste Nacht in einem Hotel nahe der Wohnungsagentur zu verbringen. So ist zu bedenken, dass man f¨¹r die Schl¨¹ssel¨¹bergabe an die Wohnungsagentur gebunden ist. Diese hatte in meinem Fall lediglich kurze ?ffnungszeiten (+ am Wochenende gar nicht ge?ffnet), sodass die Schl¨¹ssel¨¹bergabe am Tag der Ankunft nicht m?glich war. Die Sicherheit, ein Hotelzimmer f¨¹r die erste Nacht zu haben, hat mich pers?nlich sehr entlastet.
Finanzen
Das Thema Finanzen w¨¹rde ich als sehr individuell einsch?tzen, da man einerseits sehr preiswert leben kann und anderseits aber auch einige M?glichkeiten bestehen, viel Geld auszugeben.
Bei den Mietpreisen habe ich von unterschiedlichen Kosten geh?rt. Es gibt bereits Zimmer f¨¹r 350€, die dann jedoch vieles zu w¨¹nschen ¨¹briglassen. Ab 450-500€ sieht es dann schon besser aus. Letztendlich ist das Wohnen meines Erachtens eine Abw?gungsfrage; wem das Wohnen sehr wichtig ist (Lage, Helligkeit (es gibt viele Zimmer mit Blick zum Hinterhof), Ger?uschkulisse, Heizung), der befindet sich hinsichtlich des Mietpreises durchschnittlich bei 500€, Tendenz steigend. Aber wie gesagt, es gibt definitiv auch g¨¹nstigere Optionen auf dem Markt. Die Preise im Supermarkt sind ?hnlich zu den unseren. Einige Produkte sind g¨¹nstiger, andere daf¨¹r etwas teurer, sodass es ungef?hr ein Null-Summen-Spiel ergibt (monatlich ca. 100-150€). Am Wochenende gibt es sehr viele verschiedene Ausflugsm?glichkeiten, die unterschiedlich teuer sein k?nnen. Die Ausgaben sind dementsprechend individuell und ergeben sich aus der H?ufigkeit von Unternehmungen und deren Preis.
Das Essengehen in der Innenstadt und im Stadtteil Ruzafa kostete mich durchschnittlich 20€ f¨¹r Tapas.
Vor dem Praktikum habe ich mich auf ein Erasmus+ Stipendium beworben und eine Zusage erhalten, sodass einige Kosten gedeckt wurden. Im Durchschnitt habe ich deutlich mehr Geld ausgeben als in meinem Studienalltag in Jena, sodass ich definitiv zus?tzliche Kosten einplanen w¨¹rde.
M?glichkeiten f¨¹r einen Nebenverdienst habe ich nicht genutzt, da ich durch den Schulalltag nicht so flexibel in meiner Zeitgestaltung war. Dennoch habe ich von anderen Studis geh?rt, dass sie z.Bsp. in der Kinderbetreuung t?tig waren oder als Aushilfe in einem Caf¨¦/einer Bar arbeiteten.
Die Zahlungsmodalit?ten sind ?hnlich wie bei uns, sodass jeder frei entscheiden kann, ob er mit Bargeld oder Karte zahlen m?chte. Von der Tendenz w¨¹rde ich sagen, dass die M?glichkeit f¨¹r Kartenzahlung auch in kleineren Orten st?rker verbreitet ist als derzeit bei uns. W?hrend man mit der normalen EC-Karte nicht immer zahlen kann, verlief das Zahlen mit der Kreditkarte immer reibungslos.
Leben an der Schule
An der DSV wurde ich sehr freundlichen willkommen gehei?en. Am ersten Tag wurde ich von Praktikumskoordinator Christian Grau empfangen. Er hat mir das Schulgeb?ude gezeigt, wir haben einige organisatorische Dinge besprochen und er machte mich mit einigen Fachlehrern bekannt. Das Kollegium wirkte auf mich freundlich und aufgeschlossen. Am zweiten Praktikumstag ist es an der DSV g?ngig, eine selbstgew?hlte Klasse einen Schultag ¨¹ber zu begleiten. Am n?chsten Tag begleitet man dann einen Lehrer. Zugleich entwickelt man in den ersten Tagen seinen Stundenplan eigenst?ndig. W?hrend des Praktikumszeitraum waren wir als Praktikanten zu sechst; eine super M?glichkeit erste Å·ÖޱͶעµØÖ·_Ã÷ÉýÌåÓý-¾º²Ê×ãÇò±È·ÖÍÆ¼öe zu kn¨¹pfen. Gleichzeitig habe ich an verschieden Erasmus-Veranstaltungen teilgenommen und so viele weitere tolle Menschen kennengelernt, die meinen Auslandsaufenthalt bereichert haben.
Die weitere Praktikumszeit zeichnete sich zun?chst durch Hospitationsstunden aus. In Klassen, in denen man gerne unterrichten m?chte, kann ich empfehlen, auf die jeweiligen Lehrer proaktiv zuzugehen. So kann man gemeinsam bevorstehende Themen absprechen, den Zeitrahmen festlegen und potenzielle Stunden des eigenst?ndigen Unterrichtens bereits einplanen. Sehr gut gefallen hat es mir, eine l?ngere Unterrichtseinheit (ca. einen Monat) zu ¨¹bernehmen. Zwar ist das auch anstrengend, weil innerhalb einer Woche gleich mehrere Stunden intensiv vorbereitet werden m¨¹ssen. Gleichzeitig lernt man die Sch¨¹ler besser kennen und bekommt einen Eindruck f¨¹r den Alltag eines Lehrers, der die Stunden zusammenh?ngend plant/ Material vorbereitet etc.. Einen Gro?teil des Praktikums habe ich hospitiert und gleichzeitig eigenst?ndig unterrichtet. Diese Mischung hat mir pers?nlich sehr gut gefallen. Ich habe versucht bei m?glichst vielen Klassenstufen und unterschiedlichen Lehrkr?ften zu hospitieren, um einen m?glichst breitgef?cherten Einblick zu erhalten. Aus diesem Grund habe ich nach ca. der Halbzeit meinen Stundenplan modelliert und so neue Klassen und Lehrer kennenglernt. Die meisten Sch¨¹ler sprechen sowohl Deutsch als auch Spanisch. In den Pausen oder Gruppenarbeiten switchen die Sch¨¹ler gerne ins Spanische, weshalb ich es als angenehm empfand ¨¹ber grundlegende Sprachkenntnisse im Spanischen zu verf¨¹gen. Das gilt ¨¹brigens auch f¨¹r den Alltag au?erhalb der Schule. Vielerorts findet die Kommunikation ausschlie?lich auf Spanisch statt, weshalb basale Spanischkenntnisse vieles vereinfachen k?nnen.
Freizeit
Valencia habe ich als wahnsinnig lebenswerte und charmante Stadt empfunden, die extrem viel zu bieten hat. Die Stadt ist eine Mischung aus laut und leise, lebendig und vertr?umt, st?dtisch und nat¨¹rlich ¨C einfach traumhaft! Es gibt einige tolle kulturelle Angebote wie das Museum der sch?nen K¨¹nste, das Rathaus (Eintritt frei), die Seidenb?rse, die Torres Serranos und die Kathedrale (alles kann an bestimmten Tagen, zu bestimmten Zeiten kostenfrei besichtigt werden ¡ú einfach auf den jeweiligen Websites checken), die absolut empfehlenswert sind.
F¨¹r alle Kulinarikfans ist der Mercado Central der perfekte Ort, um leckere Tapas, regionales Obst und Gem¨¹se, erfrischende Smoothies und vieles mehr zu probieren. Eines meiner absoluten Highlights war ein Ausflug auf eine Orangenfarm im Umland von Valencia (¨¹ber getyourguide gebucht). Valencia wird auch liebevoll ?Orangenhauptstadt¡° genannt, weshalb ich es extrem spannend fand, mehr ¨¹ber den Anbau dieses Obstes zu erfahren.
Auch eine K¨¹stenwanderung kann ich sehr empfehlen, wenn man es mag (l?nger) zu laufen und dabei verschiedene, immer wieder faszinierende Ausblicke auf das Meer zu erhalten. Pe?¨ªscola und Altea sind zwei wundersch?ne, kleine, verspielte Ort, die es mir besonders angetan haben und daher auch eine gro?e Empfehlung von mir bekommen. Auch das Erwachen eines neuen Tages am Strand zu genie?en ist traumhaft - das fr¨¹he Aufstehen lohnt sich f¨¹r diesen ph?nomenalen Sonnenaufgang definitiv! Auch ein Ausflug in Spaniens Hauptstadt Madrid bietet sich von Valencia sehr gut an. In nur 90 Minuten kann man Madrid mit dem Schnellzug erreichen und ich m?chte das Entdecken dieser vielf?ltigen Stadt nicht missen. Die verschiedenen Aktivit?ten habe ich entweder auf eigene Faust geplant oder im Rahmen eines Angebotes von ESN Valencia, Happy Erasmus oder Erasmus live unternommen.
Valencia ist ein absolutes Paradies f¨¹r Essensliebhaber. Als Kaffeefan bin ich definitiv auf meine Kosten gekommen, da es ganz viele tolle Caf¨¦s mit sehr preiswertem Kaffee (Cappuccino zum Teil f¨¹r 1,90€) gibt. Unmittelbar neben der Schule befindet sich das Caf¨¦ Malbec, wo ich das bisher beste Pistaziencroissant meines Lebens gegessen habe (und ich habe schon viele probiert ). W?hrend der Fallas-Zeit habe ich Bu?uelos de calabaza (kleine frittierte Geb?ckteilchen aus K¨¹rbisteig in Form eines Donuts) lieb gewonnen, die mir deutlich besser schmeckten als die allseits bekannten Churros. Zum Ansto?en auf die tolle Zeit, gibt es nichts Besseres als einen erfrischenden Agua de Valencia¡
Allgemein
Auf meine Praktikumszeit in Valencia blicke ich mit viel Dankbarkeit und gro?er Freude zur¨¹ck. Im Gep?ck sind viele wundersch?nen Erinnerungen an Momente, Begegnungen und Orte. R¨¹ckblickend darf ich gl¨¹cklich sagen, dass es die beste Entscheidung war, mein PSA an der Deutschen Schule Valencia zu absolvieren und ich alles genau so wieder machen w¨¹rde. Daher w¨¹nsche ich allen zuk¨¹nftigen Praktikanten eine traumhafte Zeit in dieser wundersch?nen spanischen Stadt. Im Allgemeinen kann ich nur empfehlen der Zeit voller Vorfreude entgegenzublicken, den Zauber des Neuanfangs zu genie?en und sich auf das Abenteuer PSA einzulassen.
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Viele weitere Eindr¨¹cke sind in folgendem Erfahrungsberichtpdf,?10?mb zu finden.
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Du m?chtest einen Erfahrungsbericht ¨¹ber das Praxissemester in Valencia erz?hlt bekommen? Dann gibt es hier ein spannendes Video!
Erfahrungsbericht Julia Deutsche Schule Valencia, Spanien Wintersemester 2017/18
Video: Julia Fleischmann